Stress ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf herausfordernde Situationen. Doch was passiert dabei genau im Körper? Welche Hormone werden ausgeschüttet, und wie erkennt man, dass die Belastung zu viel wird? Hier erfahren Sie, wie wichtig es ist, für Ausgleich und Entspannung zu sorgen, um langfristige Erschöpfung zu vermeiden.
Wenn der Druck zu groß wird: Der schmale Grat der Belastung
Von Natur aus ist der menschliche Körper darauf ausgelegt, auf Bedrohungen mit schnellen Reaktionen wie „Kampf oder Flucht“ zu reagieren. Diese Mechanismen stammen aus unserer evolutionären Vergangenheit und begleiten uns bis heute. In der Medizin unterscheidet man dabei zwischen zwei Formen von Stress: Eustress und Disstress.
Eustress ist eine positive Form der Anspannung, die in herausfordernden, aber überschaubaren Situationen wie einem sportlichen Wettkampf oder einer aufregenden Lebensveränderung, beispielsweise der Geburt eines Kindes, auftritt. Der Körper mobilisiert kurzzeitig alle Energiereserven, um die Herausforderung zu meistern, und regeneriert sich danach in der Erholungsphase.
Disstress hingegen entsteht bei lang anhaltender Überforderung, sei es im Beruf, im Privatleben oder durch persönliche Sorgen. Diese Art von Stress wird als negativ empfunden und führt zu einer anhaltenden Belastung, die ohne ausreichende Entspannung schnell zur Erschöpfung und im schlimmsten Fall zu einem Burnout führen kann.
Hormone im Spiel: Adrenalin und Cortisol
Wenn Stress auftritt, setzt der Körper Mechanismen in Gang, um sich auf die Herausforderung vorzubereiten. Dabei spielen die Stresshormone Adrenalin und Cortisol eine entscheidende Rolle.
In der akuten Stressphase wird das Hormon Adrenalin ausgeschüttet. Es sorgt dafür, dass die Herzfrequenz steigt, die Atmung schneller wird und der Körper mehr Energie bereitstellt. Auch die Schmerzwahrnehmung wird reduziert. Diese Reaktionen sind kurzfristig sehr nützlich, da sie uns helfen, mit akuten Gefahren umzugehen.
Bei lang andauernder Belastung wird zusätzlich Cortisol freigesetzt. Dieses Hormon aktiviert den Stoffwechsel, erhöht den Blutzuckerspiegel und unterdrückt gleichzeitig Entzündungen und Schmerzen. Doch wenn der Körper über einen längeren Zeitraum Cortisol ausschüttet, können negative Auswirkungen auf die Gesundheit auftreten, wie etwa eine Schwächung des Immunsystems und eine dauerhafte Anspannung von Körper und Geist.
Chronische Überlastung: So erkennen Sie die Warnsignale
Dauerhafter Stress äußert sich durch vielfältige Symptome, die sowohl körperlicher als auch psychischer Natur sein können. Es ist wichtig, die Warnzeichen frühzeitig zu erkennen, um gegensteuern zu können und ernsthafte Folgen zu vermeiden. Zu den häufigsten Symptomen zählen:
- Innere Unruhe
- Schlafstörungen
- Verspannungen in Nacken, Rücken oder Kopf
- Ständige Müdigkeit
- Konzentrationsprobleme
- Tinnitus
- Geringe Reizschwelle
- Bluthochdruck
- Verdauungsstörungen
- Appetitlosigkeit
- Depressionen oder Antriebslosigkeit
Diese Anzeichen sind nicht zu unterschätzen, denn sie deuten darauf hin, dass der Körper an seinen Grenzen arbeitet. Wer diese Symptome ignoriert, riskiert langfristige Schäden an Gedächtnis, Immunsystem und emotionalem Gleichgewicht.
Entspannung als Gegengewicht: Den Körper wieder ins Gleichgewicht bringen
Stress an sich ist nichts Schlechtes – er sorgt dafür, dass wir in schwierigen Situationen leistungsfähiger sind. Doch ohne ausreichende Erholungsphasen wird der Körper dauerhaft in Alarmbereitschaft gehalten. Um dies zu verhindern, ist bewusste Entspannung entscheidend. Regelmäßige Ruhephasen helfen dabei, Stress abzubauen und den Körper wieder in den Normalzustand zu versetzen. Dadurch profitieren Sie in vielerlei Hinsicht:
- Senkung des Blutdrucks
- Abbau von Stresshormonen
- Stabilisierung des Blutzuckerspiegels
- Erhöhte innere Ruhe und Gelassenheit
- Verbesserte Konzentration
- Tiefer und erholsamer Schlaf
- Mehr Energie für alltägliche Aktivitäten
Um langfristig entspannt und ausgeglichen zu bleiben, gibt es zahlreiche Strategien und Methoden. Lesen Sie unsere fünf Tipps zur Burnout-Prophylaxe, um zu erfahren, wie Sie Ihre täglichen Routinen entspannter gestalten können.
Mehr Informationen zu unseren Leistungen im Bereich Burnout-Prävention geben wir Ihnen gerne in einem persönlichen Termin, vor Ort oder online.