Was ist Stress?
Den Begriff „Stress“ kennt jeder und es gibt niemanden, der nicht schon einmal damit konfrontiert war. Doch wo kommt dieses ungute Gefühl eigentlich genau her und was passiert im menschlichen Körper innerhalb des Stressmoments?
Generell lässt sich sagen, dass Stress ein Ungleichgewicht zwischen einer äußeren Anforderung und der persönlichen Bewältigungsmöglichkeit darstellt. Er ist weder gut noch schlecht, sondern er hat einen evolutionär bedingten Nutzen. Stress ist dazu da, dem Körper innerhalb von Gefahrensituationen Energie zu geben, um entweder zu kämpfen oder zu fliehen.
Was bedeutet neuromuskuläre Stressimmunität?
Jeder Mensch reagiert anders auf Stress. Manche werden leicht aus der Fassung gebracht, andere sind die Ruhe selbst. Doch wo liegt der Unterschied zwischen den beiden Typen? Je nachdem, wie das eigene System gelernt hat mit Stress umzugehen, gibt es eine andere Reaktion darauf. Dieses Verhalten ist in unserem Unterbewusstsein abgespeichert und kann trainiert und moduliert werden.
Das Ziel der neuromuskulären Stressimmunität ist es, das autonome Nervensystem mithilfe muskulärer Übungen dahingehend zu trainieren, innerhalb von Stressmomenten anders zu reagieren, als es im Unterbewusstsein abgespeichert ist. Somit können unbewusste Abläufe erkannt und umgeschult werden, um Schritt für Schritt eine größere Resistenz gegenüber Stress und Belastungen aufzubauen.
Wie wird neuromuskuläre Stressimmunität trainiert?
Das menschliche Gehirn ist in seiner Komplexität noch nicht vollständig erfasst und bringt die Wissenschaft immer wieder an seine Grenzen. Doch eine der wichtigsten Eigenschaften des Gehirns ist seine Neuroplastizität, also die Fähigkeit den eigenen Aufbau und seine Funktionen an äußerliche Einflüsse und Anforderungen anzupassen. Diese reaktiven Adaptationen passieren sowohl bei positiven aber auch bei negativen Ereignissen. Genau in diesen Prozess greift das neuromuskuläre Stresstraining ein.
Durch die bewusste Ausführung und Wiederholung unterschiedlicher Übungen aus den Bereichen Schauspiel, Mentaltraining, Achtsamkeit und Resilienz wird die muskuläre Spannung des Körpers und das eigene autonome Nervensystem so geschult, dass es innerhalb von Stresssituationen auf eine entspanntere Art und Weise reagiert.
Zunächst wird ein jederzeit abrufbarer, entspannt-aktiver Grundzustand des Körpers erlernt, den es in Ruhe und in weiterer Folge auch in Stressübungen abzurufen gilt. Dieser körperliche Spannungszustand bildet die Grundlage der Stressimmunität. Durch die wiederholte Anwendung und die zunehmend stärkere Bewusstheit dahingehend, wird das Gehirn zur Bildung neuer Nervenverbindungen angeregt und es beginnt, den entspannt-aktiven Zustand als Grundlage für den Alltag anzunehmen. Es wird ein Automatisierungsprozess in Gang gesetzt, durch den bereits erlernte negative Stressmuster abgelegt und ein positiver Umgang mit Belastungen trainiert und verinnerlicht wird.
Alle Übungen haben einen muskulären Ansatz, sind leicht zu wiederholen und bieten wenig Spielraum für Fehler. Somit werden die neu gebildeten Nervenverbindungen effektiv gestärkt und es wird ein schneller Übergang des Gelernten in den Alltag gefördert. Hinter dem neuromuskulären Stresstraining steht somit ein solides System, das nicht von Tipps und Tricks lebt.
Welchen Nutzen hat neuromuskuläres Stresstraining?
- Angelernte negative Verhaltensmuster durchbrechen
- Körperliche Stress-Symptome auflösen und entspannt leben
- Gesundheitlichen Schäden vorbeugen
- Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit steigern
- Eigene Ressourcen kennenlernen und managen
- Innere Ruhe in belastenden Situationen bewahren
- Emotionale Handlungs- und Kommunikationskompetenz ausbauen
- Stresskurve abflachen und langfristige Stressimmunität aufbauen
- Die eigene Persönlichkeit und Teamfähigkeit festigen
- Zielorientiertes und effizientes Arbeiten fördern
- Flexibilität und Sicherheit im Umgang mit sich selbst und anderen ausbauen
- Work-Life-Balance einleiten
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